Schiffszimmerer sind Partner des neuen EU-Förder-Projekts „AGQua – Aktive und gesunde Quartiere“
Dafür werden die Projektpartner die wichtigen Bausteine miteinander verbinden: Erstens die unverzichtbare Infrastruktur in Form von Wohnraum und Technik, zweitens unterstützende Dienstleistungen und drittens ein freiwilliges Engagement von Bewohner/-innen vor Ort, welches auf ein aktives Miteinander zielt.
Als Projektpartner für die Wohnungswirtschaft bringen die Schiffszimmerer die genannte erforderliche Infrastruktur ein. In voraussichtlich 12 entstehenden barrierearmen Neubauwohnungen im Quartier Rübenkamp werden die bautechnischen Grundlagen dafür geschaffen, sodass technische Assistenzsysteme anschließend darauf aufgesetzt werden können – je nachdem, wo der Bedarf des jeweiligen Bewohners liegt. Hierzu gehört insbesondere eine weiterreichende Elektroinstallation in Form umfänglicherer Stromleitungen und bestimmter Sende- und Empfangsmodule, die über Funk ansteuerbar sind (z. B. damit ein Fußbodenbelag bei einem Sturz darauf überhaupt einen automatischen Notruf aussenden kann, ein Fenster per Fernbedienung geöffnet oder geschlossen werden kann oder ein Präsenzmelder funktioniert, der feststellt, dass niemand mehr in der Wohnung ist und dann im Zweifel das Licht und den Herd ausschaltet). Des Weiteren ist die Ausstattung von primär Hauseingängen mit digitalen schwarzen Brettern geplant, damit die Bewohner-/innen besser informiert werden können. Dies wird primär im 5. Bauabschnitt der umfänglichen baulichen Erneuerung des Quartiers Rübenkamp in Hamburg-Ohlsdorf umgesetzt werden können (Bauzeit 5. Bauabschnitt voraussichtlich 2017 bis ca. 2019).
Zum anderen werden das gesamte genossenschaftliche Quartier Rübenkamp Teil des Projekts bzw. alle die Bewohner/-innen, die mitmachen möchten. Denn diese werden die im Projekt zum Einsatz kommenden mobilen technischen Lösungen nutzen können: Als gesundheitsfördernde elektronische Angebote sollen z. B. eine Smartphone-App zur Unterstützung der Arzt-Patienten-Beziehung sowie eine App zur Vitaldatenmessung im Quartier angeboten und erprobt werden. Das freiwillige Engagement soll mit einem digitalen Nachbarschafts-Netzwerk befördert werden. Dafür ist z. B. eine App geplant, in der sich Quartiersbewohner/-innen alltägliche Unterstützung anbieten oder um Hilfe fragen können. Da sich alle Angebote am jeweiligen Bedarf vor Ort orientieren sollen, werden die Bewohner/-innen entsprechend beteiligt.
„Uns freut sehr, dass unser genossenschaftliches Quartier am Rübenkamp zu einem der zwei Musterquartiere des innovativen AGQua-Projekts wird“, erklärt Schiffszimmerer-Vorstand Dirk Göttsche. „Fast 2.000 unserer Bewohner/-innen werden davon profitieren können. Das Projektziel deckt sich mit unserem Ziel, ein möglichst langes selbstbestimmtes Leben in der eigenen Häuslichkeit zu ermöglichen. Barrierearmer Wohnraum, der mit technischen Assistenzsystemen bedarfsgerecht optimiert wird, digitale Vernetzung mit Ärzten, Therapeuten, Pflegedienstleitern etc. und eine funktionierende Nachbarschaftshilfe können erfolgreich dazu beitragen. Mit Blick auf unsere immer älter werdende Mitgliederschaft engagieren wir uns gern. Zudem bestätigt uns die Berufung für dieses Projekt darin, dass wir uns durch unser ganzheitliches Konzept im Quartiers- und Freiwilligenmanagement besonders auszeichnen. Denn dieses verbindet eben auch die Bausteine von generationsgerechtem/r Wohnraum und Technik sowie Infrastruktur, ambulanten Diensten und Gesundheitsangeboten sowie freiwilligem Engagement.“
AGQua ist im Mai 2016 gestartet und hat eine Laufzeit von vier Jahren. Das Projekt wird durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und der Hamburger Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz mit insgesamt rund 1,9 Millionen Euro gefördert. Neben der Schiffszimmerer-Genossenschaft sind die Gesundheitswirtschaft Hamburg (Projektkoordinator), die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg und die Universität Hamburg, PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG sowie connected-health.eu, Q-Data Service und Silpion IT-Solutions beteiligt, die gemeinschaftlich zusätzliche Eigenmittel in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro für die Projektrealisierung einbringen.