Unsere Quartiere im Wandel

Die Ilandkoppel: Wohnen im grünen Herzen von Ohlsdorf

Die Wohnanlage in der Ilandkoppel befindet sich im Hamburger Stadtteil Ohlsdorf, direkt in der Nähe des historischen Jüdischen Friedhofs. Ohlsdorf bietet neben seiner Geschichte auch eine ideale Mischung aus Natur und urbanem Leben: Der weitläufige Ohlsdorfer Friedhof und die Alsterläufe laden zu Spaziergängen und Erholung ein, während die gute Anbindung an die Innenstadt die Lage auch für Pendlerinnen attraktiv macht. Die frühere Ihlandstraße trägt seit 1948 den Namen Ilandkoppel. Der Name leitet sich von einer Flurbezeichnung ab und stammt vermutlich von der plattdeutschen Bezeichnung „Iloh“ für (Kolben-)Bärlapp, auch Schlangenmoos genannt. 

An der Kreuzung der Ilandkoppel zur Fuhlsbüttler Straße stand von 1961 bis 2024 unser Geschäftsgebäude. Über deren Umzug im Februar dieses Jahres haben wir ausführlich berichtet: Nach mehr als 60 Jahren sind wir aus unserem alten Bürogebäude ausgezogen und haben uns am Rübenkamp 240 in einem wunderschönen Neubau eingerichtet. An der Fuhlsbüttler Straße 672 werden nun 43 neue Wohnungen und eine Arztpraxis gebaut.

In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich unsere Wohnanlage Ilandkoppel. Die Wohnanlage entstand ab Ende der 1950er-Jahre in einem Bauabschnitt zeitgleich mit der damals neuen Geschäftsstelle an der Kreuzung zur Fuhlsbüttler Straße. Die Geschichte der Wohnanlage in der Ilandkoppel ist deshalb auf besondere Weise mit unserer Genossenschaft verknüpft.

Zwei neue Wohnblöcke und eine neue Geschäftsstelle für die Schiffszimmerer

In den frühen 1950er-Jahren bauten wir mehrere hundert Wohnungen in Ohlsdorf. Bald darauf beschlossen wir, hier auch eine moderne Geschäftsstelle zu errichten. Parallel dazu entstand direkt daneben weiterer Wohnraum: Das populäre Architekturbüro von Friedrich Richard Ostermeyer und Paul Suhr übernahm die Gesamtplanung für das Projekt und erstellte eine Bauvorlage. Am 8. Juni 1959 reichten wir den Bauantrag ein. Wir planten, in der Ilandkoppel zwei Wohnblöcke mit insgesamt 30 Wohnungen zu bauen. Die Gebäude mit den Hausnummern 1, 3, 5, 7 und 9 sollten jeweils mit drei Vollgeschossen ausgestattet werden und neben einem Keller auch einen Kriechboden über dem 2. Obergeschoss erhalten. Küchen und Vollbäder waren ebenso vorgesehen wie eine Zentralheizung, elektrische Herde und Warmwasserbereiter. Die Räume statteten wir mit Linoleumbelägen, die Küchen und Bäder mit Plattenböden und Kachelwänden aus. Neben den Abstellflächen haben wir die Keller mit Trockenräumen, Fahrradkellern und einer Waschküche mit Maschinen versehen. Im benachbarten Verwaltungsbau sollten neben den Büroflächen für unsere Genossenschaft eine Arztpraxis und eine Hausverwalterwohnung entstehen. Ferner planten wir einen eingeschossigen Ladenbau sowie Garagen und weitere PKW-Stellplätze.

Einzug in die neuen Räume

Der Beginn des Projekts verzögerte sich zunächst, da das Gelände teilweise bebaut und vermietet war – hier befand sich unter anderem ein Schlachtereibetrieb sowie ein Geschäft für Grabsteine. Nachdem die ansässigen Parteien mit Unterstützung der Schiffszimmerer-Genossenschaft anderweitig untergebracht worden waren, konnten wir mit den Bauarbeiten im Dezember 1959 beginnen. Zum Jahresende 1960 waren die 30 Wohnungen bezugsfertig. Im Frühjahr 1961 konnten wir auch in die neue Geschäftsstelle ziehen.

In den folgenden Jahrzehnten wuchs unsere Genossenschaft und die Mitgliederzahlen stiegen beträchtlich. Wir benötigten zusätzlichen Raum für Technik und Verwaltungsaufgaben. Also vergrößerten wir unsere Geschäftsstelle mit einem Anbau, bauten das Dachgeschoss aus und erhöhten die Gebäude um ein zusätzliches Stockwerk und um einen Eingangsvorbau mit Rampe. Außerdem errichteten wir eine Tiefgarage und planten zusätzliche Kellerflächen sowie einen eingeschossigen Pavillon, für den der kleine Ladenvorbau weichen musste. Diese Baumaßnahmen wirkten sich auch auf die Wohnanlage in der Ilandkoppel aus: Auf dem dreigeschossigen Wohnhaus mit Flachdach in den Hausnummern 1 und 3 entstanden zusätzliche Büroräume. Der Bedarf an neuen Büroräumen war so hoch, dass wir im Jahr 2000 sogar zwei Wohnungen umwidmeten und entsprechend umbauten, um zusätzlichen Platz zu schaffen. 

Schon damals kamen erste Überlegungen auf, die Geschäftsstelle zu verlegen. Wir haben alternative Standorte und Lösungen geprüft, die Pläne jedoch bald wieder zurückgestellt. Erst Ende der 2010er Jahre konkretisierte sich das Vorhaben, das sich durch die Corona-Pandemie weiter verzögerte. Mit dem Umzug im Jahr 2024 bietet sich uns jetzt die Chance, am Standort der alten Geschäftsstelle weiteren Wohnraum in einem fünfstöckigen Bau mit Staffelgeschoss zu schaffen. Diese Entwicklung kommt auch den Wohnungen in der Ilandkoppel zugute. Sie werden energetisch modernisiert. Am Standort entstehen außerdem weitere Fahrradstellplätze, Ladestationen für E-Bikes und spezielle Abstellmöglichkeiten für Lastenfahrräder.