Unsere Quartiere im Wandel
Zuhause im Hamburger Norden
Im Norden der Hansestadt, direkt an der Grenze zu Schleswig-Holstein, liegt der beliebte Stadtteil Langenhorn. Er ist bekannt für die grünen Gärten, das Naturschutzgebiet Raakmoor und seine beschaulichen Wohnsiedlungen. Ein- und Zweifamilienhäuser prägen das Straßenbild. Loki und Helmut Schmidt lebten hier in einem der Reihenhäuser im Neubergerweg, das inzwischen zu einem Museum umgebaut wurde. Berühmt ist auch die Fritz-Schumacher-Siedlung mit ihren etwa 660 Häusern im Grünen. Als die Kleinhaussiedlung Anfang der 1920er Jahre entstand, zählte sie zu den bedeutendsten Siedlungsprojekten ihrer Zeit.
In der zweiten Hälfte der 1950er Jahre entschlossen wir uns, am Neubergerweg in Langenhorn-Nord für unsere wohnungssuchenden Mitglieder eine große Wohnanlage zu bauen. Dabei gab es einige Hürden zu überwinden: Zunächst legte die Gesundheitsbehörde Einspruch gegen das Bauvorhaben ein, da das zu bebauende Grundstück vom Allgemeinen Krankenhaus Ochsenzoll noch zu arbeitstherapeutischen Zwecken landwirtschaftlich genutzt wurde. Später erschwerten anhaltende Regenfälle die Arbeiten. Aufgrund einer zähen Lehmschicht konnte das Oberflächenwasser nicht versickern. Erst nach umfangreichen Drainagearbeiten ging es zügig voran. Im Februar 1962 bezogen die letzten Mitglieder ihre Wohnungen. Lediglich die Fertigstellung der Außenflächen verzögerte sich noch bis Mitte 1963. Das lag zum einen an der schlechten Witterung mit anhaltenden Regenfällen und einer langen Frostperiode. Zum anderen wurden viele Fachkräfte für die Internationale Gartenbau-Ausstellung 1963 benötigt.
Umbenennung der Wohnanlage zu Ehren unseres langjährigen Vorsitzenden
Insgesamt bauten wir am Neubergerweg 439 Wohnungen, fünf Läden und 96 Garagen. Kurz darauf erwarben wir ein unmittelbar angrenzendes Grundstück: 1965 begannen wir mit dem Bau von 42 Wohnungen zwischen der Theodor-Fahr-Straße und Langenhorner Chaussee, die wir im Folgejahr fertigstellten. Einige Zeit nannten wir diese beiden Wohnanlagen „Neubergerweg I“ und „Neubergerweg II“. Am 12. Dezember 1977 verstarb unser langjähriger Vorsitzender Hans Schwenkel. Nach dessen Tod gaben wir den Wohnanlagen 1978 ihren heutigen Namen: Hans-Schwenkel-Wohnanlage.
Wenig später stellten wir hier die Energieversorgung von Öl auf Gas um. Den alten Öltank ersetzten wir durch mehrere Garagen. Hinzu kamen neue Wärmetransportleitungen. Diesen Heizungsumbau hatten unsere Wohnungsnutzerinnen und Wohnungsnutzer möglich gemacht, die hierfür zusätzliche Genossenschaftsanteile zeichneten. Ohnehin sind unsere Mitglieder der Hans-Schwenkel-Wohnanlage schon immer überaus engagiert. Schon die erste Blockversammlung 1962 besuchten etwa 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer!
In den 1980er Jahren versuchten wir das steigende Bedürfnis nach Parkplätzen zu berücksichtigen. Wiederholt errichteten wir neue Stellplätze und Einzelgaragen. Außerdem führten wir umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen an unserem Gebäudebestand durch. In diesem Zuge statteten wir die Hans-Schwenkel-Wohnanlage mit isolierverglasten Fenstern aus. Zusätzlich begannen wir 2007 mit einem Programm zur Bad- und Küchenmodernisierung.
Pilotprojekt 2015: generationsgerechte Weiterentwicklung der Wohnanlage
Nach langer Vorbereitungszeit und intensiven Debatten errichteten wir in der ersten Hälfte der 2000er Jahre 34 weitere Wohnungen und ein Ladengeschäft in unmittelbarer Nachbarschaft. Die hier angesiedelten Garagen und Gewerberäume mussten weichen. Die Neubauten, die heute unsere Wohnanlage in der Theodor-Fahr-Straße 1a-7 bilden, grenzen direkt an unseren alten Gebäudebestand an. Zusammen zählen die beiden Wohnanlagen mit 512 Wohnungen, einem Ladengeschäft und zwei Tiefgaragen zu unseren größten Wohnanlagen. Im Jahr 2015 starteten wir hier ein Pilotprojekt: Durch zahlreiche Maßnahmen treiben wir eine generationsgerechte Weiterentwicklung von Wohnungen und Wohnumfeld voran. Wir prüfen und verwirklichen den Um- und Neubau von Wohnungen, um sie möglichst barrierearm oder barrierefrei zu gestalten. Wir haben soziale Dienstleistungen und wohnortnahe Versorgungsoptionen etabliert sowie Gesundheits-, Freizeit und Lernangebote. Bei einer Quartiersbefragung und verschiedenen Planungswerkstätten haben unsere Mitglieder aktiv an dieser Entwicklung mitgewirkt. Alle Maßnahmen sollen dazu beitragen, Versorgungssicherheit und gemeinschaftliche Teilhabe in allen Lebensphasen und -lagen zu gewährleisten. Den Prozess begleitet eine professionelle Quartiersentwicklerin. Für Ideen, Wünsche und Anregungen hat sie stets ein offenes Ohr.
Energetische Modernisierungsmaßnahmen
Parallel treiben wir seit 2017 die energetische Modernisierung der Wohnanlage in mehreren Bauabschnitten voran. Für die ersten sechs Bauabschnitte haben wir rund 25 Millionen Euro investiert. Die letzten 100 Wohnungen modernisieren wir in den kommenden zwei Jahren: Wir dämmen Fassaden, erneuern Dachflächen, tauschen Fenster aus und gestalten Balkone, Hauseingänge und Treppenhäuser neu. Dies verursacht Lärm und strapaziert mitunter die Geduld der betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner. Aber es lohnt sich mittel- und langfristig: Wir verschönern dadurch nicht nur das Erscheinungsbild, auch die Heizkosten sinken deutlich und wir reduzieren den umweltschädlichen CO2-Ausstoß stark. Die Maßnahmen sorgen für ein neues Wohngefühl und machen das Quartier fit für die nächsten 40 Jahre!
Über unser Video können Sie sich hier unsere Wohnanlage nochmal aus der Vogelperspektive ansehen.