Unsere Quartiere im Wandel

Familienleben zwischen Natur und Großstadt

Im Nordosten Hamburgs liegt Rahlstedt – der drittgrößte Stadtteil Hamburgs: In den vergangenen zwanzig Jahren wuchs die Bevölkerung um rund 13 Prozent. Inzwischen leben hier etwa 96.000 Menschen. Damit ist Rahlstedt der bevölkerungsreichste Stadtteil Hamburgs. Für sich genommen entspricht Rahlstedt so schon fast dem Format einer Großstadt. Aber der Stadtteil, erstmalig 1212 als „Rothuluestad“ urkundlich erwähnt, erfüllt die klassischen Klischees einer Großstadt von Betongrau und Hochhäusern in keiner Weise, sondern besticht durch eine aufregende architektonische Mischung: Vor etwa 125 Jahren entstanden hier zahlreiche Fin-de-Siècle-Villen, die noch heute in den Rahlstedter Straßen zu finden sind. Darüber hinaus prägen den Stadtteil sowohl alte, architektonisch beeindruckende Kirchenbauten ebenso wie grüne Naturräume. Dazu zählt das Naturschutzgebiet Höltigbaum, das mit über 550 Hektar zu den größten Naturschutzgebieten Hamburgs zählt – obwohl es zur Hälfte zu Schleswig-Holstein gehört. Direkt daran grenzt das Stellmoorer Tunneltal an: ein Naturrelikt noch aus der letzten Eiszeit!

Rahlstedt zählt zu den am schnellsten wachsenden Gebieten Hamburgs. Vor allem junge Familien zieht es in das Viertel. Auch wir freuen uns, unseren Mitgliedern in zwei Wohnanlagen die Möglichkeit geben zu können, das schöne Leben am Stadtrand zu genießen. 

Baugrundstück am Nydamer Weg

Anfang der 1990er-Jahre ergab sich für uns die Gelegenheit, unseren Wohnungsbestand zu erweitern und attraktive Wohnungen erstmals auch in Rahlstedt zu bauen. Das Baugelände am Nydamer Weg erwarben wir im Herbst 1992. Damit verknüpft war ein fast abgeschlossenes Planungsvorhaben. So konnten wir mit Unterstützung der Stadt, die dem Bauvorhaben positiv gegenüberstand, schon im Dezember 1992 mit dem Bau beginnen. Es sollten 123 Wohnungen entstehen, darunter zahlreiche Grundrisse mit 2,5 oder mehr Zimmern, die in erster Linie auf die Wohnbedürfnisse von Familien ausgelegt waren. Der Bau wurde öffentlich gefördert, die Kosten betrugen rund 30 Millionen Mark. Im Jahr 1994 konnten wir das Projekt größtenteils fertigstellen, und die ersten 76 Mitglieder konnten einziehen. Im folgenden Jahr konnten unsere Mitglieder auch in die übrigen 47 Wohnungen ziehen.

Unsere zweite Wohnanlage am Kielkoppelweg

Das zweite Grundstück am Kielkoppelweg erwarben wir im Jahr 1994, um dort mindestens 80 Wohnungen zu bauen. Während das Grundstück am Nydamer Weg sich im nördlichen Teil Rahlstedts befindet, liegt der neue Bau fast fünf Kilometer entfernt ganz im Süden des Stadtviertels. Etwa die Hälfte der Einheiten sollten als Sozialwohnungen über den Ersten Förderweg finanziert werden. Da öffentliche Fördermittel zunächst nicht zur Verfügung standen, verzögerte sich die Umsetzung. Erst Anfang 2000 konnten wir hier mit dem Bau beginnen: Wir erstellten zunächst 82 Wohnungen, von denen 32 frei finanziert und 50 über den sogenannten „dritten Förderweg“ mit öffentlichen Mitteln unter damaligen Bedingungen gefördert wurden. Mittlerweile wohnen unsere Mitglieder in 84 Wohnungen im Jonni-Schacht-Weg.

Ein neuer Spielplatz für alle

2015 beschloss der Hamburger Senat, in der Nähe des Wohngebäudes am Nydamer Weg die Zentrale Erstaufnahme für Geflüchtete (ZEA) einzurichten. In der Zeit, in der aufgrund von Kriegen und Unruhen im Mittleren Osten Millionen Menschen gezwungen waren, zu fliehen und auch in Hamburg Schutz suchten, berief sich die Genossenschaft auf einen ihrer grundlegenden Werte: Solidarität. Für unsere genossenschaftseigenen, aber öffentlich zugänglichen Spielgeräte, die durch die steigende Benutzung stark ausgelastet waren, mussten wir allerdings eine Lösung finden: Wir entfernten die alten und beschädigten Geräte und starteten ein Beteiligungsverfahren. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern und finanzieller Unterstützung der Stadt entstand ein neuer, schöner Spielplatz.

Und auch in den vergangenen Jahren sind wir in unseren beiden Rahlstedter Wohnanlagen nicht untätig gewesen. Seit dem Jahr 2020 haben wir zahlreiche Modernisierungsmaßnahmen umgesetzt: Wir erneuerten die Warmwasserversorgung, modernisierten die Heizungsanlage, strichen Fassaden, setzten Mauerwerk-Giebelwände und erneuerten abermals die Spielgeräte des Spielplatzes. Kürzlich haben wir überdies die Dachterrassen im Jonni-Schacht-Weg instandgesetzt.