Unsere Quartiere im Wandel

Zurück in den Hafen, zurück zu den Wurzeln – Wohnen am Kaiserkai

Aus insgesamt zehn Quartieren, die vom Sandtorkai bis zu den Elbbrücken reichen, soll die Hamburger HafenCity bis 2025 bestehen. Der jüngste Stadtteil Hamburgs entsteht quartiersweise von West nach Ost und von Norden nach Süden, an den Ufern von fünf Hafenbecken aus dem 19. Jahrhundert. Zwischen den Magellan-Terrassen und der Elbphilharmonie beleben auch unsere Mitglieder das neue Büro- und Wohngebiet. Dank der grünen Anlage und Freizeitmöglichkeiten für Groß und Klein ist das neue Quartier auch ein Wohlfühlort für Familien.

Hamburg wurde als Hansestadt mit einem der größten Häfen Europas zu einer bedeutenden Handelsstadt und seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer Metropole. Doch für viele Menschen waren die Arbeits- und Lebensbedingungen äußerst schwierig. Tausende Hamburgerinnen und Hamburger hausten in den hafennahen Gängevierteln in fast abbruchreifen Fachwerkhäusern. Den sozial Schwachen und Arbeiterinnen sowie Arbeitern gute Wohnungen bieten zu können, war neben der Schaffung von sicheren Arbeitsplätzen im Schiffbau mit auskömmlichen Löhnen die Kernaufgabe unserer 1875 gegründeten Genossenschaft. Hierfür erwarben und vermieteten wir zunächst eine Werft in Memel, bevor Ende des 19. Jahrhunderts in Hamburg erste hafennahe Grundstücke mit Mietshäusern in unseren Besitz gelangten, die wir durch Selbsthilfe sanierten. Mehr als 100 Jahre später kehrten wir in das alte Hafengebiet und damit zu unseren eigenen Wurzeln zurück:

Seit Ende der 1990er Jahre konkretisierte Hamburg die Pläne zur Umgestaltung ungenutzter ehemaliger Hafenflächen zu einem lebendigen Stadtteil direkt an der Elbe. Am 9. April 2001 erfolgte der erste Spatenstich für die HafenCity, deren Entwicklung eine strukturelle und bauliche Mammutaufgabe für die nächsten Jahrzehnte darstellt. Für sie wurden alte stadtplanerische Grundlagen wiederbelebt und modern interpretiert. Das Ziel: Die Bereiche Arbeiten, Wohnen, Freizeit, Kultur, Einzelhandel und Tourismus in einem Quartier miteinander zu verbinden und ökologisch nachhaltige Bauwerke zu errichten. Durch die vielfache Verwendung (oft roten) Klinkers und Stahl sowie dem insgesamt eher technisch anmutenden Architektur-Charakter zeigte sich eine deutliche Anlehnung an die Historie des Hafens und die maritime Prägung des Umfelds.

Es entstand eine moderne Urbanität direkt am Wasser – passend für ein Projekt der Schiffszimmerer.

Gemeinsames genossenschaftliches Bauen

Unseren Bemühungen, uns in der entstehenden HafenCity zu engagieren, standen jahrelang zu hohe Grundstückspreise im Weg. Diese machten ein wirtschaftliches Bauvorhaben mit sozialverträglichen Nutzungsgebühren unmöglich. Schließlich gelang es unserer Genossenschaft aber doch, ein Projekt in die Wege zu leiten. 2004 schlossen wir unsere Planungen für 17 frei finanzierte Wohnungen, zwei Läden sowie eine Tiefgarage mit 25 Stellplätzen ab und begannen mit dem Bau. Gemeinsam mit dem Altonaer Spar- und Bauverein eG, dem Bauverein der Elbgemeinden eG, der Baugenossenschaft Fluwog-Nordmark eG und der Baugenossenschaft Dennerstraße-Selbsthilfe eG verwirklichten wir bis 2007 einen zusammenhängenden Gebäudeblock. Das Besondere daran ist, dass jede Wohnungsbaugenossenschaft einen eigenen Gebäudeteil mit einer individuellen Fassade baute. Mit dem kooperativen Bauen folgten wir einer gewissen Tradition, die bis in die 1960er Jahre zurückreichte, als große Bauprojekte in Steilshoop und Mümmelmannsberg gemeinsam realisiert wurden.

 

Grün, modern und sozial ausgewogen

Der Gebäudeteil unserer Genossenschaft mit 17 Wohnungen und zwei Läden verfügt über einen Aufzug und setzt auch in Sachen Energieeffizienz einen hohen Standard: In Niedrigenergiebauweise umgesetzt, bauten wir im Haus zudem eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ein. Auf dem Dach installierten wir zusätzlich eine Solaranlage, mit der wir regenerativ erzeugten Strom für die Warmwasseraufbereitung gewinnen. Die Anlage entspricht somit aktuellen ökologischen Anforderungen und passt auch dank der modernen Architektur hervorragend ins neue Quartier. Die Nutzungsgebühr liegt höher als in anderen Quartieren. Aber im Vergleich zum freien Wohnungsmarkt sorgen wir auch hier dafür, dass das Wohnen in der HafenCity erschwinglich bleibt, auch für Familien, und das neue Quartier insgesamt ausgewogen sozial durchmischt ist. Gemeinsam mit den anderen Wohnungsbaugenossenschaften nehmen wir dadurch unsere satzungsgemäße Aufgabe zur Bereitstellung bezahlbaren Wohnraums wahr und sind für die HafenCity ein Garant sozialer Ausgewogenheit.

Eingerahmt von den Magellan-Terrassen, der Elbphilharmonie und den Marco-Polo-Terrassen liegt unsere Wohnanlage Am Kaiserkai 27, direkt neben dem Vasco-da-Gama-Platz und in fußläufiger Entfernung zur U-Bahn-Haltestelle Überseequartier. Modern, grün und zentral, diese Qualitäten schätzten unsere Mitglieder von Anfang an, insbesondere aufgrund des einzigartigen Blicks über den Hafen; Zusammen macht das den besonderen maritimen Charme für das Wohnen und Leben in der HafenCity aus.

Mit der Wohnanlage Am Kaiserkai sind wir zu unseren Gründungswurzeln zurückgekehrt. Zugleich haben wir ein Stück von Hamburgs Zukunft am Wasser mitgestaltet und damit auch ein selbstbewusstes Zeichen zu unserer eigenen Zukunft und der Rolle der Wohnungsbaugenossenschaften in Hamburg gesetzt: Die Schiffszimmerer bleiben auch künftig ein wichtiger Akteur, wenn es um guten und bezahlbaren Wohnraum geht.